Optimale Betriebsweise von Schwimmbädern – Für sauberes Wasser und sicheres Badevergnügen
Ein klares, hygienisch einwandfreies Schwimmbecken ist die Grundlage für sicheres und angenehmes Badevergnügen – sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich. Die Qualität des Badewassers wird dabei durch eine Vielzahl technischer und chemischer Maßnahmen bestimmt. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt und wie Sie Ihr Becken optimal betreiben.
1. Filterleistung verbessern durch Flockungsmittel
Kleinste Schmutzpartikel können normale Filtersysteme oft nicht ausreichend zurückhalten. Durch die Zugabe von Flockungsmitteln (z. B. Aluminiumsulfaten) werden diese Partikel zu größeren Flocken gebunden, die sich effizienter im Filter zurückhalten lassen. Das Ergebnis: klareres Wasser und weniger Schwebstoffe.
Wichtig:
Die Wahl des richtigen Flockungsmittels hängt von Wasserhärte und pH-Wert ab. Im Privatbereich können Flockungsmittel auch in Tablettenform eingesetzt werden. Eine Überdosierung kann das Wasser jedoch milchig trüben.
2. Desinfektion – effektiver Schutz vor Keimen
Zur Abtötung von Keimen wird gebundener Sauerstoff eingesetzt – meist in Form von Chlorprodukten wie Natriumhypochlorit (NaOCl) oder Chlorgas (Cl₂). Diese bilden unterchlorige Säure (HOCl), die Sauerstoff freisetzt und Mikroorganismen zerstört.
Durch eine geregelte pH-Wert-Einstellung auf etwa 7,0 lässt sich die Desinfektionswirkung deutlich steigern.
Alternativen:
Aktivsauerstoff auf Basis von Wasserstoffperoxid (H₂O₂) ist geruchsneutral und verursacht keine krebserregenden Nebenprodukte wie Trihalogenmethane (THM). Aufgrund seiner Instabilität wird er meist mit Komplexbildnern stabilisiert und zeitgesteuert dosiert. Eine UV-Entkeimung kann ergänzend eingesetzt werden.
3. Mehrschichtfilter für organische Rückstände
Organische Substanzen und Chlorabbauprodukte wie Chlorate und THM lassen sich durch Mehrschichtfilter mit Aktivkohleeinlage deutlich besser entfernen als durch reine Sandfilter. Diese Methode eignet sich besonders für größere Anlagen.
4. Regelmäßige Überwachung und Wartung
Die Wasserqualität muss regelmäßig überprüft werden – z. B. durch die Bestimmung von pH-Wert, Redoxpotential, freiem Chlor und gebundenem Chlor. Ein Redoxwert über 750 mV gilt als Richtwert für eine gute Desinfektionsleistung.
Wartungspflicht laut DIN 19643:
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Filtertechnik: mindestens 1× jährlich
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Mess-, Steuer- und Regeltechnik (BMSR): mindestens 2× jährlich
5. Empfohlene Wasserwerte im Überblick
Parameter | Zielwert |
---|---|
pH-Wert | 6,5 – 7,6 |
Redoxpotenzial | > 750 mV |
Freies Chlor | 0,3 – 0,6 mg/l |
Gebundenes Chlor | < 0,2 mg/l |
Aktivsauerstoff | 35 mg/l |
Koloniebildende Einheiten | < 100/ml |
Eisen (Füllwasser) | < 0,1 mg/l |
Mangan (Füllwasser) | < 0,005 mg/l |
Ammonium (Füllwasser) | < 0,2 mg/l |
Polyphosphat (Füllwasser) | < 0,005 mg/l |
6. Fazit
Eine gut geplante und regelmäßig gewartete Schwimmbadtechnik ist die Basis für hygienisches, sicheres und klares Wasser. Durch gezielte Maßnahmen wie Flockung, pH-Steuerung, geeignete Desinfektionsmethoden und regelmäßige Kontrolle lassen sich Qualität und Sicherheit dauerhaft sicherstellen – für ungetrübten Badespaß.